Mehr als 100 Jahre Geschichte - von 1920 bis heute

1920

Versetzen wir uns einmal in das Gründungsjahr 1920 zurück...

Die Folgen des ersten Weltkriegs bestimmen das tägliche Leben der Menschen.
Es ist eine Zeit großer Armut und des Hungers.

01.01.1920: Der Zugverkehr wird durch Kohlenmangel schwer gestört.

03.03.1920: Die Stadt Linz gibt erstmals Notgeld aus.

01.10.1920: Das Bundesverfassungsgesetz, das bis heute das Fundament der österreichischen Verfassung ist, wird beschlossen.

In diesem Jahr finden auch die ersten Salzburger Festspiele statt.

Herbst 1920: Zu Schulbeginn startet die erste Klasse der BÜRGERSCHULE in Schärding mit 56 Schülern aus dem Schulsprengel Schärding, 5 aus St. Florian, 4 aus Suben, 4 aus Andorf, 1 aus Taufkirchen, 1 aus Sigharting, 1 aus Eggerding, 1 aus St. Marienkirchen und 1 Schüler aus Nussdorf am Attersee.

1921 bis 1922

Trotz der schlechten Zeiten erfüllt sich Schärding den Wunsch einer Bürgerschule, der schon seit 1907 vom damaligen Ortsschulrat verfolgt wird. Der Antrag aus diesem Jahr und weitere führten jahrelang wegen ungelöster Raumprobleme, die Heilige Geist Kirche (heutige Stadtbücherei) war lange als Schulhaus vorgesehen, zu keiner Genehmigung und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges brachte alle Bemühungen zum Stillstand.

Die Bürgerschule war ursprünglich nur für Knaben vorgesehen, doch schon im Februar 1921 bewilligte der Landesschulrat die Zulassung von Mädchen als Gastschülerinnen nach Maßgabe des vorhandenen Platzes.

Schuljahr 1921/22: In einem Klassenzimmer der MV wurde die 2. Klasse der Knaben-Bürgerschule eröffnet. Eine Klasse der MV musste in den Kindergarten ausweichen.

Ferien 1922: Durch Verlegungen und Umbauten wurde Platz für eine 3. Klasse und ein Zeichensaal gewonnen.

1924 bis 1932

Zu Beginn 1924/25: Die Raumnot wurde immer drückender und so entschloss man sich im Gemeindesaal (heutige Musikschule) zwei Kleinstklassen auszubauen, die nicht einmal als Notklassen bezeichnet werden konnten. Bezogen wurde sie von 2 Klassen der KV, die dadurch zwei Klassen im Schulgebäude frei machten.

Schuljahr 1927/28: Es wurden zu zwei Klassen Bürgerschule die 1. Klasse Hauptschule eröffnet, und die Mädchen als ordentliche Schülerinnen zugelassen.

1.Juli 1928: Mit Erlass des Landesschulrates wurde die Hauptschule zur Pflichtschule für beide Geschlechter erklärt.

1931/32: Die Bürgerschule hat aufgehört zu bestehen. Die Hauptschule wurde zu dieser Zeit mit 6 Klassen geführt. Die Schulraumnot war durch die Einführung des Halbtagesunterrichts und kleinere Umbauten vorübergehend gemildert, dafür spiegelt sich in den Chroniken deutlich die politischen Ereignisse dieser für Österreich so betrüblichen Jahre wider.

1936 bis 1945

Schuljahr 1936/37: Die Raumprobleme werden wieder unerträglich, weil der Klassenstand auf 7 anwächst.

Über die Zeit von 1938 bis Mai 1945 wurden aus der Chronik alle Aufzeichnungen entfernt.

Bei der Beschießung Schärdings in den letzten Kriegstagen wurde das Schulgebäude schwer beschädigt. Eine Granate traf das Vorhaus zwischen 1. u. 2. Stockwerk, eine das Ecklehrerzimmer Nordwest im 1. Stock, eine weitere Granate das Lehrerzimmer im 2. Stock. Weitere Einschläge beschädigten das Dach und den Dachboden schwer. Das Stiegenhaus und viele Fensterscheiben erlitten ebenfalls schwere Beschädigung.

Im Schulgebäude waren zur Zeit der Beschießung und nachher verschiedenste Personengruppen untergebracht (Flüchtlinge, Kriegsgefangene, Sträflinge aus Suben usw.)

Die Einrichtung und die Lehrmittelsammlung litten schwer unter dieser Einquartierung. In einem Brief vom 1.8.1945 an den Bezirksschulrat heißt es wörtlich: ,,Die meisten Bilder, Apparate, Radio- und Telefonanlage, Schüler- und Lehrerbücherei wurden sinnlos vernichtet, verbrannt und als Abortpapier benützt."

11.7.1945: Die Schule ist laut Befehl des Militärgouverment Schärding von Flüchtlingen und Besetzungstruppen gänzlich frei und es kann mit den notwendigsten Reparaturarbeiten begonnen werden.

17.9.1945: Das erste Nachkriegsschuljahr mit 9 Klassen wurde eröffnet. Lehrkräfte waren:
HD Karl Konrad, HL Ludwig Pagl, Rudolf Merwald, Anna Feichtner, Maria Schmidt, Frederike Kalina, Maria Kern.

1950 bis 1972

1950: Erstmals wird ein Schikurs in der Chronik erwähnt (11.- 18.3.), der auf der Postalm abgehalten wurde.

Jänner 1951: Da die Raumnot immer drückender wurde, beschloss der Gemeindeausschluss den Bau einer Knaben- und Mädchenhauptschule. Schon im Frühjahr 1952 wurde mit dem Bau der Knabenhauptschule begonnen.

1954: Nach der Fertigstellung wurde dieses Schulgebäude von der gesamten HS bezogen und war somit vom ersten Tag an zu klein. Mit der Einrichtung von Wanderklassen half man sich über die Misere.

1959: Unter großen finanziellen Schwierigkeiten musste der Bau der Mädchenhauptschule begonnen werden und nach ihrer Fertigstellung im Jahr 1962 erfolgte die Teilung der Allgemeinen Hauptschule in eine Knaben- und Mädchenhaupschule.

Durch die steigenden Schülerzahlen, die Einführung des 2. Klassenzuges und des Polytechnischen Lehrganges wurde der Platzmangel bald wieder untragbar.

Zwei Klassen des Polytechnischen Lehrganges wurden in ein Nebengebäude der Berufsschule ausgelagert. Der Unterricht in beiden Schulen konnte nur durch Wanderklassen aufrecht erhalten werden.

1972: Man versuchte mit einem Zubau zur Knaben-HS die ärgste Raumnot zu lindern. Leider blieben für die Hauptschulen vorerst nur 2 Klassen, 5 Klassen belegte die Handelsschule und zwei Klassen das Gymnasium.

1978 bis 1990

1978: Erst nach Übersiedlung der HAS und des BRG milderte sich die Raumnot.

1. September 1976: Da nur mehr die koedukative Führung einer Schule vorgesehen ist, ergibt sich verspätet am 1. September 1978 die Umbenennung der Knabenhauptschule in HS 1 und der Mädchenhauptschule in HS 2.

Ab 1983/84: In der HS1 wird auf Betreiben des damaligen Direktors Prof. Rudolf Leßky jeweils eine Klasse als Musikhauptschule geführt.

1988 wird der HS2 die Bewilligung erteilt, Klassen mit besonderer Berücksichtigung der sportlichen Ausbildung zu führen.

1.Oktober 1985: Nach langen Bemühungen der Direktoren und der Eltervereine startet die Schülerausspeisung, die von Beginn an von den Schülern sehr gut angenommen wird und mittlerweile auch die Volksschule 1, die Sonderschule und die beiden Kindergärten der Stadt mit frischem Essen versorgt.

6. Juni 1988: Die Eröffnung der neuen Dreifachturnhalle ermöglicht den 3 Pflichtschulen erstmals einen geregelten Turnunterricht in eigenen Turnsälen. Bis zu diesem Zeitpunkt war man auf die Vereinsanlagen angewiesen.

1989: Die Direktoren der HS1 und der HS2 klagen berechtigt über den schlechten Bauzustand der Schulgebäude, an denen seit 35 Jahren keine Reparaturen durchgeführt wurden.

Herbst 1990: Endlich wird mit der Renovierung begonnen. Im Altbau und im Rundtrakt der HS1 werden neue Kunststofffenster eingebaut sowie die Heizanlage auf Erdgasbetrieb umgestellt und die Heizkörper neu gespritzt.

1993 bis 1997

1993: Zum 10- jährigen Jubiläum der Musikhauptschule wird der erste Tonträger, eine Kassette, aufgenommen. In den Ferien wird mit dem Zubau zwischen VS1 und HS1 begonnen, die Volksschule erhält einen neuen Eingangsbereich und ein Stiegenhaus, die HS1 bekommt damit Räumlichkeiten für die Schulbücherei, einen Mädchenwerkraum und die Bezirksbildstelle.

1997: In Etappen werden auch die Schulmöbel erneuert und im Jahr der Pensionierung des langjährigen Schulleiters der HS1 Prof. Leßky werden die letzten alten Tische und Stühle ausgetauscht. Unser Direktor Helmut Schönauer konnte eine neu renovierte Schule übernehmen. Es wurden nun auch neue Computer angekauft und die Schule ans Internet angeschlossen.

2003 bis 2008

2003: Die Zeit bleibt aber nicht stehen, daher sind laufend Neuerungen notwendig. Unter der neuen Leiterin der Schule Gertraud Greiner wurde mit Beginn des Schuljahres 2003/04 ein neuer EDV-Raum eingerichtet. Damit soll gewährleistet bleiben, das auch in Zukunft die neuen Technologien einen hohen Stellenwert im Unterricht an der HS 1 einnehmen.

Durch den guten Ruf der Hauptschule 1 Schärding können wir uns auch im harten Konkurrenzkampf mit anderen Schulen nach wie vor wacker schlagen, und es ist unser aller Bestreben die Tradition, diese hart erkämpfte Bildungseinrichtung erfolgreich weiter zu führen.

2009 - 2024

Die DIGITALISIERUNG unseres Schularchivs ist IN ARBEIT!